Rezepte für die Gesundheit - Seite 4

55. Zeckenbisse

Wenn man in die Wiese geht, gut anziehen, festes Schuhwerk und helle Kleidung (damit man diese Biester leichter sieht).  Mit Kokosöl einreiben. Das mögen diese Spinnentiere nicht. Bewährt haben sich auch: Zedernholzöl, Zitronenöl, Eukalyptusöl und Teebaumöl. Aufgepasst, jeder verträgt die Öle nicht. Das muss jeder für sich ausprobieren, ob er überhaupt mit einem Öl und mit welchem Öl, arbeiten kann.

 

FSME = Frühsommer-Meningoenzephalitis

Impfung!

 

Borreliose:

Bei der Borreliose ist es schon etwas anders. Da hilft keine Impfung. Aber es gibt darüber auch etwas Positives zu berichten:

Wenn man innerhalb von zwölf Stunden den Zeck entfernt, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass keine Infektion durch Borrelien stattfindet. Also nachdem man im Freien war, sogleich nach diesen Biestern Ausschau halten und wenn man fündig wird, mit einer Zeckenzange entfernen!

Kardentinktur:

Zutaten:

Verwendete Pflanzenteile: Wurzeln; geerntet wird die Wurzel dann, wenn die Karde erst ihre Blattrosette entwickelt hat; die Karde ist zweijährig; Alkohol;

Indikationen:

Arthritis;  Gicht;  Rheuma;  Hauterkrankungen, bei denen eine Entgiftung sinnvoll ist; Borreliose

Zubereitung:

Die frischgeerntete Wurzel nur ordentlich waschen, nicht schälen, zerkleinern, mit 40% Alkohol ansetzen, nicht in die Sonne stellen, nach 3 Wochen abfiltern. Ich habe bei diesem Rezept 80%igen Kornansatz verwendet: Dieser Ansatz muss verdünnt werden. Hier kommt die Kreuzregel zur Anwendung: Um aus einem 80%igen Alkohol eine 40%ige Tinktur zu bekommen, werden (80 minus 40 =  40) 40 Teile Wasser und 40 Teile Alkohol miteinander vermengt.

Beispiele:

30%ige Tinktur mit 70%igem Alkohol: (70 minus 30 =) 40 Teile Wasser und 30 Teile Alkohol.

50 %ige Tinktur mit 80%igem Alkohol: (80 minrs 50 =) 30 Teile Wasser und 50 Teile Alkohol.

Dosierung:

Eine kurmäßige Anwendung der (sehr bitteren) Tinktur ist anzuraten. Täglich nimmt man von der Tinktur 3 mal 10 Tropfen. "Storl´s Ansicht nach ist eine höhere Dosierung von 3 x täglich etwa 1 Esslöffel, vor den Mahlzeiten auf nüchternen Magen eingenommen, wirksamer!" Das muss jeder für sich entscheiden. M. Wood sieht die Tinktur, dank  seines homöopathisch orientierten Ansatzes, vor allem als Information an den Organismus. Aus diesem Grund gibt er eine niedrige Dosierung an: 3 x  täglich 3 Tropfen über einen Zeitraum von 3-4 Wochen, danach über den Zeitraum eines Jahres 1 x monatilich während 3 Tagen.

Also die Ansichten gehen auseinander. Jeder muss also für sich das Richtige finden. Absprache mit dem Arzt empfohlen!

Unterstützen sollte man diese Kur durch Trinken von harntreibenden Tees wie z.B. Entschlackungstee; durch eine gesunde Ernährung;  Einreibungen mit ätherischen Ölen in Olivenöl sowie eine Überhitzungstherapie (Sauna, Schwitzhütte, heiße Moorbäder, die die Körpertemperatur vorübergehend auf 42°C erhöhen). Diese künstliche Hyperthermie wirkt schweißtreibend und immunmodulierend. Das Schwitzen kann durch Trinken eines Lindenblüten- oder Holungerblütentees (mein Get-Over-It-Tee) unterstützt werden. Nach dem Schwitzen in Decken einpacken und Bettruhe genießen. Eine solche Therapie ist in jedem Fall mit dem behandelnden Arzt abzustimmen.

Die Karden wurden schon von den alten griechischen Ärzten gebraucht. Dioskorides meinte, dass die Wurzel als Salbe hilfreich bei Fisteln und Rissen sei. Diese Wirkung wurde ihr auch im Mittelalter zugeschrieben. Als Heilpflanze geriet die Karde in Vergessenheit, in der Volksmedizin überlebte ihr Einsatz, und zwar als äußerst bitterer Tee aus der Wurzel als "Rosskur" bei Rheuma und Arthritis. Das die Karde zu neuer Popularität gelangte, verdankt sie Wolf-Dieter Storl, dem Anthropologen und ausgezeichneten Kenner der Heilpflanzen, den ich übrigens sehr schätze. Eines Tages erkrankte er an Borreliose und machte sich auf die Suche nach einem pflanzlichen Heilmittel gegen diese Krankheit. Die Borreliose wurde in den 1970er Jahren erstmals als Krankheit in den USA beschrieben, obwohl es diese Bakterien auch in Europa gibt. In einem Kräuterbuch eines amerikanischen Phytotherapeuten fand Storl den Hinweis, dass eine chinesische Karde in der TCM bei ähnlichen Symptomen der Borreliose wie Nervenschmerzen etc. eingesetzt wird. Signaturkundig, wie Storl ist, erkannte er sofort, dass unsere heimische Karde sicher besonders hilfreich sein müsse. Ein Kennzeichen der Borreliose ist das sogenannte Erythema migrans, der wandernde Fleck. Die Karde blüht mit kleinen lilarötlichen Blütenkränzchen, die im Zuge des Abblühens gleichzeitig nach oben oder unten wandern, die an die Wanderröte erinnern.

Wegen der stachelartigen Auswüchse, die Stängel, Blätter und die Blüte bedecken, gehört die Karde dem Marsprinzip an. Doch sie hat auch Venuszeichen, die Blätter sind an ihrer Basis verwachsen und formen dadurch die Becken, das sich mit Regenwasser füllt. Biologen vermuten, dass die Pflanzen sich durch Insekten, die in diesem Becken ertrinken, zusätzliche Stickstoffnahrung holen. Die mittelalterlichen Kräuterdoctores nannten dieses Becken "Venusbecken" und glaubten, dass das darin gesammelte Wasser ein Schönheitsmittel sei. Da dem Venusprinzip die Nieren zugeordnet sind, waren sie davon überzeugt, dass die Karde die Nieren stärken kann und somit hilft, toxische Stoffe aus dem Körper auszuleiten.

Über Inhaltsstoffe ist leider wenig bekannt, aber vielleicht erweckt die neue Popularität der Karde auch das wissenschaftliche Interesse. Bislang kennt man nur das Glykosid Scabiosid sowie Iridoide, Saponine und organische Säuren wie die Kaffeesäurederivate. Das lässt vermuten, dass die Karde ein entzündungshemmendes, eventuell auch antibakteriell wirkendes Potential haben könnte.

Die Anwendung der Karde in Form der Tinktur aus der Wurzel wird derzeit vor allem von alternativ arbeitenden Veterinärmedizinern empfohlen, die sie erfolgreich bei Pferden, die ebenfalls Borreliose bekommen können, einsetzen.

Da noch zu wenig klinische Erfahrungen vorliegen, kann man nur Vermutungen anstellen.

Die schmerzhaften Spätfolgen einer Borreliose werden primär durch Neurotoxine ausgelöst, die von den Borrelien in Gewebe und Nerven abgelagert werden. Durch die Wirkung der Kardenwurzel auf die Leber und Nieren können diese Neurotoxine vielleicht mobilisiert und ausgeschieden werden. Es kann daher Menschen, die an Borreliose erkranken, empfohlen werden, Kardentinktur anzuwenden, vor allem dann, wenn man unter einem rezidivierenden, also immer wieder aufflackernden Krankheitsstadium leidet.