Waldbaden - Shinrin Yoku

Meine "Kulinarischen Wildkräuterwanderungen" teilen sich in zwei Hälften - in der einen Hälfte streifen wir über Wiese und Feld und in der anderen Hälfte streifen wir durch den Wald. Und durch den Wald zu gehen, stärkt uns immens, da wir von der gesunden Luft umgeben sind, die die Bäume und Pflanzen für uns ausströmen.

Unter Waldbaden versteht man das bewusste Verweilen im Wald - mit dem Zweck, sich zu erholen und die eigene Gesundheit zu stärken. "Shinrin Yoku"

 

1.   Waldbaden kann helfen:

  • Den Stressabbau zu fördern
  • Das Immunsystem zu stärken
  • Die Genesung unterstützen
  • Schlafstörungen zu mindern
  • Die Konzentration zu verbessern
  • Atemprobleme und Lungenkrankheiten zu lindern
  • Bluthochdruck und Zuckerwerte abzusenken
  • Potentielle Krebszellen zu zerstören
  • Das Herzschutz-Hormon DHEA zu bilden. Die Nebennierenrinde produziert ein Hormon, das als DHEA bezeichnet wird. Es ist eine   Vorstufe der männlichen und weiblichen Sexualhormone. Qing Li konnte nachweisen, dass DHEA beim Aufenthalt in der Natur und vor allem imWald verstärkt im Körper vorhanden ist. Das Hormon gilt als Herzschutz-Substanz. Es schützt nicht nur das Herz, sondern auch den Menschen vor Diabetes und reduziert die Gefahr der Fettleibigkeit.
  • Die Inhalation von Zedernöl senkt den Blutdruck.

 

Verantworlich für die positiven Effekte:

Terpene, Moliküle, die von Bäumen abgesondert werden. Unser Immunsystem reagiert umgehend, indem es die Abwehrkräfte stärkt. Viele der Terpene kann man riechen. Aber auch die Waldatmosphäre, der in sich geschlossene Raum, die Ruhe in Verbindung mit der sanften Geräuschkulisse, die vielen verschiedenen Grüntöne - haben eine zutiefst beruhigende Wirkung.

Buchempfehlungen bezüglich Waldbaden, links beginnend:

Shinrin Yoku - Heilsames Waldbaden von Yoshifumi Miyazaki

Waldbaden - Das Praxisbuch von Esther Winter

Waldbaden im Jahreskreis von Ulli Felber

Der Biophilia Effekt - Heilung aus dem Wald von Clemens G. Arvay

Der Heilungscode der Natur von Clemens G. Arvay

Waldbaden - Das kleine Übungshandbuch für den Wald von Ulli Felber

Schon der Blick aus dem Krankenhausfenster auf einen Baum aktiviert bei Patienten nach einer Operation die Selbstheilungskräfte.

 

Bäume geben bei der pflanzlichen Kommunikation chemische "Wörter" ab, das sind Moleküle aus der Stoffgruppe der Terpene, die in der Welt der Pflanzen Bedeutung tragen, ähnlich wie die Vokabeln der menschlichen Sprache.

 

Unser Immunsystem, das nach jüngsten Erkenntnissen ein kommunikationsfähiges Sinnessystem ist, reagiert auf diese Substanzen mit einer signifikanten Steigerung der Abwehrkräfte und der vor Krebs schützenden Mechanismen. Internationale Krebsforscher, die sonst nicht mit Bäumen zu tun haben, fanden unabhängig davon in Laborexperimenten heraus, dass Terpene aus Bäumen gegen Tumorzellen wirken.

 

Zukünftige Behandlung von Krebs:

Pflanzliche Terpene als hoch konzentrierte Chemotherapeutika.

 

Beim Immunsystem handelt es sich um ein Sinnessystem, das fähig ist wahrzunehmen, zu kommunizieren und zu handeln, schrieb Joel Dimsdale.

 

 

Das Immunsystem kommuniziert aber nicht nur mit der Umwelt, sondern auch mit dem Hormonsystem, Nervensystem und mit den ganzen Organen des Körpers. Bewiesen ist auch die Kommunikation zwischen Immunsystem und den Darmbakterien, die in uns leben und unsere Abwehrkräfte unterstützen.

 

Jeder Mensch, jedes Tier, jede Pflanze, jeder Einzeller, jeder Pilz trägt die gesamte Vergangenheit seiner Spezies in sich.

 

Nicht nur Umweltgifte und negative Einflüsse des modernen Lebens machen uns krank, sondern auch das Fehlen bioaktiver Substanzen aus der Pflanzenwelt, die unser Organismus benötigt, um gesund zu bleiben. Evolution ist immer ein Prozess der Anpassung an Umweltbedingungen, und unser Lebensraum, an den wir uns angepasst haben, besteht nicht aus Beton, Asphalt, sondern aus Erde, Bäume, Sträucher, Gräsern, Farnen, Pilzen, Flechten, Mikroorganismen und Tieren. Es ist ein organischer Lebensraum voll mit bioaktiven Pflanzenstoffen. Die Trennung von diesen Substanzen führt zu einer Schwächung des Immunsystems.

 

Qing Li, ein renommierter Waldmediziner, umschreibt die Waldmedizin als natürliche Aromatherapie und als Entspannung und Erholung, während wir gasförmige Substanzen einatmen.

 

Empfehlung von ihm:

Man sollte pro Monat zwei volle Tage in einem Waldgebiet verbringen und sich dabei so lange wie möglich im Freien aufhalten. So bleibt die Wirkung des Immunsystems einen Monat lang erhalten, bevor sie wieder aufgefrischt werden sollte.

 

Es steht fest, dass die gesundheitsfördernde Wirkung der Bäume unter anderem mit den Terpenen zusammenhängt, die Pfalnzen bei der biochemischen Interaktion und Kommunikation mit anderen Lebewesen abgeben.

 

Es zeigt sich auch, dass Krebsforscher die Wirksamkeit von pflanzlichen Terpenen gegen Tumoren in Zellkulturen bereits vielfach belegt hatten. Dass Terpene die natürlichen Killerzellen stärken und mehr davon entstehen lassen, wurde in den Laborexperimenten ebenfalls bestätigt. Internationale Krebsforscher streben längst den Einsatz von Terpenen in der medizinischen Behandlung von Tumoren an.

 

Bäume, Sträucher, andere Pflanzen sowie Pilze tauschen über gasförmige Substanzen Botschaften untereinander aus. Die Mikroorganismen im Boden tun das ebenfalls. Ein Wald stellt mit seiner Vielzahl unterschiedlicher Lebensformen, mit seiner Mannigfaltigkeit an miteinander verbundenen Organismen, einen Ort der regen Kommunikation dar. Das gilt übrigens für jeden natürlichen Lebensraum. Auch Wasserpflanzen, Algen, Korallen und andere Meeresbewohner halten ihr Ökosystem durch den Austausch von Information aufrecht und senden ihre Botschaften sogar an die Meerestiere. Unzählige chemische Verbindungen, die Bedeutungen tragen, schwimmen im Meerwasser. Und genauso schwirren sie gasförmig in der Waldesluft umher. Sie alle gehören in die Stoffgruppe der Terpene. Mit deren Hilfe informieren Bäume und andere Pflanzen einander zum Beispiel über Schädlinge, von denen sie angegriffen werden. Sie können einander sogar Details über die anrückende Schädlingsarmee mitteilen, z.B. über die Art der Schädlinge und die Stärke des Angriffs. Pflanzen sind in der Lage, mittels Terpene nützliche Insekten anzulocken, die dann als Gegenspieler der Schädlinge auftreten. Sie verwenden Terpene aber auch, um ihr Revier zu markieren und Konkurrenzpflanzen sowie Fressfeinden durch abschreckende Singnale Einhalt zu gebieten. Pilze nutzen Terpene als Lockstoff, damit ihre Geschlechtszellen den Weg zueinander finden. Auch die Duftstoffe der ätherischen Pflanzenöle sind Terpene.

 

Je mehr Bäume in der Nähe eines Menschen wachsen, desto geringer ist seine statistische Gefahr, an Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes, Bluthochdruck und andere typischen Zivilisationskrankheiten zu leiden.

 

Im Wald besteht die Pflanzendecke aus mehreren Schichten, sie lässt mindestens drei Stockwerke erkennen. Die mächtigen Kronen der Baumriesen bilden das oberste Stockwerk. Sie ragen über die mittlere Kronenschicht hinaus. Darunter lässt sich noch eine dritte Baumschicht feststellen. Sie besteht aus solchen Gehölzen, die es im Schatten der anderen nicht hoch hinaufgeschafft haben. Das dichte Blätterdach hält im Sommer die direkte Sonneneinstrahlung ab und schafft ein besonderes Waldkrlima. Im Wald ist es zur heißen Jahreszeit ein wenig kühler als unter freiem Himmel, vor allem kühler als in der Stadt, die sich wegen ihrer blanken Asphalt- und Betonflächen unnatürlich stark aufheizt. Dank der Baumkronen kühlt die Waldesluft andererseits in der Nacht sowie an kalten Tagen nicht so sehr ab wie die Luft über Freiflächen, da die Wärme zurückgehalten wird.

Waldklima ist ein sehr ausgeglichenes Klima.

Der Waldboden trocknet sogar in längeren Perioden ohne Regen nicht aus, da er im Schatten liegt und von einer Streuschicht aus Laub, Nadeln und abgestorbenen Pflanzenteilen vor Verdunstung geschützt wird. Er bietet einen stabilen Ort für reges Bodenleben sowie ein unerschöpfliches Reservoir an Nährstoffen und Wasser für die Bäume und alle anderen Pflanzen des Waldes. Die Nährstoffe stehen in einem immerwährenden Kreislauf. Die Pflanzen nehmen sie auf, werfen Blätter, Nadeln und andere Organe ab und führen die Nährstoffe auf diese Weise wieder dem Boden zu. Die Aufgabe, die Pflanzenteile sowie tot Pflanzen zu zersetzen, damit die Nährstoffe wieder aus ihnen befreit werden, übernehmen Pilze, Bakterien und Kleinlebewesen des Bodens.

 

In den gemäßigten Klimazonen, also auch in Mitteleuropa, bilden sich in den Wäldern auf diese Weise eine dunkle Humusschicht von mehreren Zentimetern, die reich an organischen Nährstoffen ist. Das ist die Vorratskammer des Bodens. In den tropischen Wäldern ist die Humusschicht nur wenige Millimeter dick, was daran liegt, dass die Bäume und Bodenlebewesen dort das ganze Jahr über hochaktiv sind. Es gibt keine Winterpause. Die Bodenorganismen zersetzen die Streuschicht, und die Pflanzen holen sich die Nährstoffe sofort wieder. Die Nahrung des Waldes zirkuliert in den Tropen viel schneller als in der gemäßigten Breiten. Sie sammelt sich kaum als Humusauflage an. Deswegen sind die durch die Agrarindustrie gerodeten Regenwaldflächen eigentlich gar nicht zum Ackerbau geeignet. Sie enthalten keine verfügbaren Nährstoffreserven. Die Nährstoffe sind in den Bäumen, und diese werden nach der Rodung einfach abtransportiert, um irgendwo auf der anderen Seite der Erdkugel z.B. als luxuriöses Möbelstück verkauft zu werden.

 

Die Folge des Raubbaus an der "Lunge der Erde" ist der Einsatz von massenweise Düngemitteln und Pestiziden, damit auf den zerstörten Regenwaldflächen überhaupt etwas angebaut werden kann. Und das sind in den meisten Fällen Futtermittel für die Fleischproduktion der Industrieländer.

 

In den mittleren Breiten schafft der Winter die nötige Vegetationspause, damit sich am Waldboden Material ansammeln kann.

 

Überall auf der Erde schützt das Laubkleid das Waldesinnere vor Wind, der die Streu und die oberste Humusauflage davonwehen könnte. Durch die Sträucher und niedrigen Gewächse am Waldrand ist das Ökosystem sogar rundherum gegen Wind abgeschirmt. Die Kronen der Bäume erfüllen noch einen weiteren Zweck, der für die Heilwirkung aller Wälder der Erde wichtig ist. Sie halten die gasförmigen, unser Immunsystem stärkenden Baum-Terpene in der Waldesluft zurück, sodass diese nicht aus dem Wald entweichen.

 

Weil die Bäume Schatten spenden, verhindern sie außerdem, dass die Terpene an heißen Tagen durch die UV-Strahlung der Sonne zerstört werden. Messungen haben ergeben, dass die Konzentration der Terpene im Wald dank dieser Schutzmechanismen in ein bis zwei Metern Höhe am stärksten ist. Das ist genau der Bereich, in dem sich unsere Nase befindet. Wir atmen im Wald also Luft aus der Zone, die am reichhaltigsten mit Baum-Terpenen angefüllt ist.

 

Die Bäume meinen es gut mit uns! Es heißt auch, Pflanzen kämen zu uns, wenn wir sie brauchen, dies ist mittlerweile eine verbreitete Interpretation ökologischer Abläufe der Natur.

 

Wolf-Dieter Storl, promovierter Ethnobotaniker und Kulturanthropologe lebt in den Bergen im Allgäu. Die Karde, unter Botanikern als Dipsacus fullonum bekannt, hat ihn vor einigen Jahren von der Borreliose geheilt. Seit sie ihm geheilt hat, gedeiht sie in seinem Garten. Der Geist der Pflanze entschied sich, bei ihm zu bleiben, nachdem sie ihn gesund gemacht hatte. 

Bei uns lebte bis zu seinem Tod im Jahr 2004 der kräuterkundige Ordensmann Hermann-Josef Weidinger (Stift Geras im Waldviertel), der über die Grenzen seines Landes hinaus als "Kräuterpfarrer Weidinger" bekannt war. Auch er war überzeugt, dass die Pflanzenwelt auf die Bedürfnisse der Menschen in der Region reagieren. Jahr für Jahr beobachtete er, wie immer diejenigen Arzneipflanzen in der Natur zu finden waren, die gerade am dringendsten gebraucht würden. Man hat großen Respekt vor dieser Interpretation der Natur. Sie zeugt von einem Gefühl der Verbundenheit mit den Pflanzen und der Ehrfurcht vor dem Leben.

 

Entzündung der Magenschleimhaut:

Mehrmals täglich Ringelblumentee trinken. Entscheidend ist, dass man den Tee langsam trinkt und sich konsequent nach jedem zweiten Schluck niederlegt, wobei man sich abwechselnd auf die linke Seite, nach rechts, auf den Rücken und auf den Bauch rollt. So verteilen sich die Wirkstoffe auf die gesamte Magenschleimhaut.

Ringelblumen haben eine sehr starke entzündungshemmende Wirkung und sind ein echtes Magenkraut.

Die seit Langem erprobten Wirkstoffe der Ringelblume sind in den gelb und orange gefärbten Blüten am stärksten konzentriert. Es handelt sich um Substanzen aus der Gruppe der Flavonoide und aus der Gruppe der Terpene.

(Ich bin eine Ringelblume von Pfarrer Weidinger - Das erste Buch, das ich in Graz gekauft habe, obwohl ich Betriebswirtschaft studierte - Heute sehe ich dies als eindeutiges Zeichen, ich habe das falsche Studium gewählt!)

 

Die zahlreichen Heilwirkungen der Natur auf uns Menschen - egal, ob es sich nun um die Wirkung der Waldmedizin oder um traditionelle Arzneistoffe aus Pflanzen handelt - sind ein weiterer deutlicher Hinweis darauf, dass wir Naturwesen sind. Baum-Terpene und andere Pflanzenstoffe sind unserem Organismus nicht neu. Er weiß etwas damit anzufangen. Wir sind im Wechselspiel mit Pflanzen und als Teil des Netzwerks des Lebens entstanden. Das nennt man Koevolution. Eine solche Koevolution führt immer zum gegenseitigen Zusammenpassen. Die Ökosysteme sind unser evolutionäres Zuhause, und dadurch lässt sich - völlig logisch und ohne esoterische Verrenkungen - die gesundheitsfördernde Wirkung der Natur ableiten.

 

"Wir haben Wurzeln und die sind definitiv nicht in Beton gewachsen!"

 

 

 

 

 

 

"Das Blatt eines jeden Baumes trägt eine Botschaft aus der unsichtbaren Welt. Und sieh, jedes fallende Blatt ist ein Segen."   (Rumi)

"Komorebi" - bedeutet das Spiel von Licht und Schatten, wenn die Sonne durch die Blätter der Bäume fällt.

"Bäume sind Gedichte, die die Erde in den Himmel schreibt."   (Khalil Gibran)

"In der lebendigen Natur geschieht nichts, was nicht in der Verbindung mit dem Ganzen steht."   (J.W. von Goethe)

"Pflanzendüfte sind wie Musik für unsere Sinne."   (altes persisches Sprichwort)

Wer Bäume setzt, obwohl er weiß, dass er nie in ihrem Schatten sitzen wird, hat zumindest angefangen, den Sinn des Lebens zu begreifen.   (Rabindranath Tagore)

"Die Kunst findet ihr Vorbild in der Natur."   (Aristoteles)

"Auch das geht vorbei."   (Brezina)

Uta-Elisabeth Haimburger

Kräuterpädagogin, Dipl. Gesundheitstrainerin

 

Magdalenenweg 1, A-9371 Brückl

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